Unsere Haut vergisst nichts
Intensives Sonnenlicht auf der Haut fühlt sich zwar toll an, aber ohne ausreichenden Schutz oder im Übermaß genossen kann es gravierende Spätfolgen haben. Dabei macht es keinen Unterschied, ob man sich Sonnenbrände an fernen Traumstränden oder zuhause zuzieht. Denn unsere Haut vergisst nichts.
Warnzeichen der Haut
Einige krankhafte Veränderungen, etwa frühe, aktinische Keratosen genannte Hautkrebsformen, zeigen sich meist erst in den mittleren Lebensjahren, nach Jahrzehnten oft ungeschützter Sonneneinstrahlung. Scheinbar harmlos fallen sie zuerst kaum auf: raue oder krustige Hautstellen, die sich anfühlen wie Sandpapier. Die Farbe variiert von hautfarben über gelblich bis rötlich. Besonders betroffen sind Hautbereiche, die häufig mit UV-Strahlen in Kontakt kommen – zum Beispiel Gesicht, Kopfhaut, Unterarme oder Dekolleté. Oft werden sie mit harmlosen Hautirritationen verwechselt.
Wichtig ist, dass aktinische Keratosen frühzeitig erkannt und wirksam behandelt werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie sich zum sehr viel gefährlicheren Plattenepithelkarzinom weiterentwickeln. Zur Therapie stehen verschiedene Methoden zur Verfügung wie die Vereisung, das Abtragen mit einem Laser und die Behandlung mit Licht (Photodynamische Therapie, PDT), die auch für großflächige Hautareale infrage kommt.
Mit Licht gegen Hautkrebsvorstufe
Bei der PDT wird zunächst ein Medikament auf die Haut aufgetragen, das die geschädigten Zellen lichtempfindlich macht („photosensibilisiert“). Durch die Belichtung mit Tageslicht oder einer künstlichen Lichtquelle bilden sich spezielle Sauerstoffmoleküle, die die kranken Zellen zerstören. Die Haut regeneriert sich in kurzer Zeit.
Menschen, die auffällige Hautstellen bemerken, sollten ihren Hautarzt um Rat fragen. Zur Vorbeugung von Hautschäden nutzt man am besten auch beim Sonnenurlaub zuhause reichlich Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor – damit von den sonnigen Tagen auch Jahre später nur traumhafte Erinnerungen bleiben.
Darüber hinaus empfehlen Experten, regelmäßig Untersuchungen zur Hautkrebs-Früherkennung wahrzunehmen. Ab einem Alter von 35 Jahren übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre die Kosten, manche schon früher. Doch auch der regelmäßige Besuch beim Experten kann natürlich einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Sonne nicht ersetzen.
Tipp: Zehn Minuten Haut-Check für Ihre Gesundheit
Zusätzlich zu den Screenings beim Facharzt sollten Sie Ihre Haut regelmäßig selbst nach Auffälligkeiten absuchen – zu diesen gehören zum Beispiel raue, schuppige Stellen, gerötete oder juckende Areale sowie Muttermale, deren Größe oder Form sich kürzlich verändert haben.
Nehmen Sie sich dafür pro Monat zehn Minuten Zeit und checken Sie Ihren Körper von oben nach unten: Beginnen Sie mit der Kopfhaut, arbeiten Sie sich über Gesicht und Hals in Richtung Schultern, Brust und Rücken vor. Als nächstes folgen der Po, die Lende und der Genitalbereich, entlang der Beine geht es bis zu den Fußsohlen. Spiegel und Handspiegel helfen, die hintere Körperhälfte zu begutachten.
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